SPD drängt auf Grundschul-Neubau

Veröffentlicht am 19.08.2020 in Kommunalpolitik

Quelle: MAZ - Der Havelländer | Mittwoch, 19. August 2020, von Andreas Kaatz

Nauen. Eine ganze Reihe von Wohnungsbauvorhaben ist derzeit in der Stadt Nauen in Planung, und weitere werden nach der geplanten Änderung des Flächennutzungsplanes hinzukommen. Die Stadt muss damit allerdings die Kapazitäten für Kitas und Schulen entsprechend anpassen. Somit wurde bereits im vergangenen Jahr das Kommunalberatungsbüro Complan beauftragt, ein Gutachten für die Tagesbetreuungs- und Schulbedarfsplanung in den nächsten Jahren zu erarbeiten.

Jetzt liegt die aktualisierte Version vor. Danach geht man unter anderem davon aus, dass der Ausbau von Kapazitäten im Kita-Bereich erst mittelfristig erforderlich sein wird. Ausgehend von den jetzigen Planungen sei der Bedarf zunächst gedeckt – sowohl mit der 2021 geplanten Inbetriebnahme der Kita „Luchblick“ (171 Plätze) als auch ohne. Ähnlich sei es bei den Grundschülern. Bei der Berechnung der Kapazität wird allerdings schon der laufende Umbau an der Arco-Schule mit einberechnet. Im Zuge der Baumaßnahmen im Bestandsgebäude sowie des Neubaus von Hort und Multifunktionsgebäude entstehen weitere Kapazitäten.

Beim Sek-Bereich ab 7. Klasse geht man von steigenden Schülerzahlen aus, so dass der Anteil der Nauener Schüler sowohl in der Oberschule als auch im Gymnasium ansteigen wird. Langfristig könnte aber die Kapazität an der Oberschule nicht mehr ausreichen. Allerdings geht Complan davon aus, dass die Schaffung neuer Angebote Kapazitäten an der Oberschule sowie am Gymnasium freisetzen könnte. Verwiesen wird etwa auf die geplante Gesamtschule in Brieselang, deren Realisierung jedoch noch eine Weile dauern wird.

 

Kritik an den vorgelegten Zahlen zur Bevölkerungsprognose kommt allerdings von der Nauener SPDFraktion. So sagt der neue Fraktionschef Robert Borchert: „Die Zahlen und Prognosen von Complan stehen teilweise in direktem Widerspruch zu den am 15. Juni in der Stadtverordnetenversammlung vorgelegten Zahlen der Verwaltung. Das tatsächliche Wachstum vollzieht sich in Wahrheit bedeutend schneller und umfangreicher als in der uns vorgelegten Prognose. Allein der Bevölkerungszuwachs aus neuen Baugebieten, den die Verwaltung und der Bürgermeister bis zum Jahr 2023 erwarten, übersteigt bereits die erste Prognose von Complan für 2030.“

Borchert drängt auf den schnellstmöglichen Neubau einer Grundschule, denn die Zahl der Grundschüler sei zuletzt aufgrund des Zuzugs deutlich gewachsen. „Sollte sich dieser Trend zukünftig fortsetzen, müssen wir in den nächsten Jahren statt von neun zusätzlichen Klassen eher von 20 und mehr zusätzlichen Grundschulklassen ausgehen.“ Die vorhandenen Grundschulen dürften aber nicht weiter überlastet werden, mahnte er. „Wenn der Bürgermeister hier nicht schnell reagiert, steuern wir in den Grundschulen auf unhaltbare Zustände zu“, sagte Borchert.

 

 

 

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